Indianerschmuck Geschichte der Schmuckherstellung
Indianerschmuck , die Enstehungsgeschichte
Die ersten Indianer, die um 1860 das Verarbeiten von Silber zu Schmuck lernten, waren die Navajo Indianer. Ihre Lehrmeister waren die Mexikaner, die selbst wiederum viele ihrer Kenntnisse von den Spaniern erworben hatten. Die Silberschmiedekunst ist also noch relativ jung für die Indianer, obwohl ihre Vorfahren schon vor 2000 Jahren Muscheln und Steine zu Schmuck verarbeiteten.
Das Silber zur Herstellung von Indianerschmuck gewannen die Silberschmiede zunächst durch das einschmelzen von Münzen, bis dies durch die Regierung verboten wurde. Nach 1940 setzte sich dann der Gebrauch von Silberblech und -draht durch, auch Steine konnten jetzt bereits fertig geschliffen gekauft werden, dies erleichterte die Arbeit der Silberschmiede wesentlich.
Diese Aufbereitung der Materialien, sowie eine ständige Verbesserung der Werkzeuge, ermöglichte eine Verfeinerung der Techniken, was wiederum zu einem Stilwandel im Indianerschmuck beitrug, so dass der heute von indianischen Silberschmieden hergestellte Indianerschmuck sich im Stil zum Teil wesentlich von dem Schmuck der Anfänge unterscheidet.
Den grössten Anteil an der handwerklichen Produktion von authentischem Indianerschmuck haben drei Stämme im Südwesten der USA : die Navajo, die Zuni, und die Hopi Indianer .
Aber auch andere Indianerstämme, wie z.B. die Santo Domingo, die Acoma oder die Taos Indianer stellen Schmuck aus Silber, Türkis und anderen Edelsteinen her.
Indianerreservate
Die Navajo und Hopi sind zuallererst Silberschmiede, während die Zuni in erster Linie Steinschleifer sind, was seine Ursache in der unterschiedlichen Umwelt dieser Stämme hat. Die Navajo leben zumeist in einsamen, unfruchtbaren Gegenden ohne Elektrizität und fließendem Wasser. Sie zogen früher als Nomaden umher und finden sich auch heute nur selten in grösseren Siedlungen zusammen, für die sich eine Elektrifizierung lohnt.
Strom und Wasser sind aber sehr wichtig für die Bearbeitung von Steinen, daher kaufen die Navajo meist schon fertig verarbeitete Steine. Diese lieferten schon früh die Zuni, die fast alle in ihrem an das Wasserleitungs- und Elektrizitätsnetz angeschlossenen Hauptpueblo leben. Es gibt Schätzungen, nach denen die zahlenmässig weitaus kleineren Zuni, mehr Schmuck als alle Navajo Indianer zusammen herstellen. Fast in jeder Familie ist mindestens ein Mitglied mit der Herstellung oder dem Verkauf von Schmuck oder Steinen beschäftigt.
Die Hopi Indianer leben noch heute in den entlegenen Dörfern, die bereits ihre Vorfahren um 1300 bewohnten und die bis vor nicht allzu langer Zeit nur über unwegsame Pfade zu erreichen waren. Nicht zuletzt aufgrund dieser Abgeschiedenheit sind die Hopi von den drei Stämmen diejenigen, die bis heute am besten in der Lage waren, ihre Tradition zu erhalten. Sie sind auch heute noch am Tourismus desinteressiert und widersetzen sich dem Einfluss der amerikanischen Gesellschaft.
Die Hopi leben noch immer vorwiegend von der Landwirtschaft und das trotz des für unsere Verhältnisse fast unfruchtbaren Bodens im Reservat.
Hier gibt es gibt es prozentual verglichen mit den Navajo und den Zuni am wenigsten Silberschmiede.
Im Schmuck dieser drei Stämme gibt es grundsätzliche Wesensunterschiede. Da sich jedoch die Stilelemente auch vermischen, kann man nie genau sagen, ob ein Schmuckstück von einem Hopi, einem Zuni oder einem Navajo hergestellt wurde, es sei denn man kennt den Künstler bzw. seine Signatur. Allerdings signieren nur wenige Silberschmiede ihre Arbeiten und das vor allem auf Wunsch der nicht indianischen Käufer.
Die Herstellung von Schmuck war und ist für die Indianer Volkskunst, und eine Signierung der Stücke wird von vielen als Brüskierung von Kollegen betrachtet.
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